Ziel-Octomatrix
Ein Tool von Tom Küchler, welches die ACT-Zielmatrix und die vier Quadranten der Zielformulierung des ZRM verbindet.
Die Ziele werden differenziert unterschieden in
- Haltungs- und Handlungsziele sowohl in situationsunspezifische als auch situationsspezifische Aspekte – dies geht auf die Zielmatrix aus Züricher-Ressourcen-Modells (ZRM) von Storch/ Riedener u.a. zurück. Diese Unterscheidung wird auch in der ACT-Matrix (s.u.) hinsichtlich der Unterscheidung von „äußeren Verhalten“ und „inneres Erleben“ (Gefühle, Gedanken, Wertevorstellungen) getroffen.
- Ziele „von den ich weg“ möchte sowie „Ziele wo ich hin“ möchte – dies greift die Matrix nach Polk und Hambright aus der Akzeptanz- & Commitmenttherapie (ACT) auf
Die sechs Kategorien:
- Handlungsziele beschreiben ein konkretes „äußeres Verhalten“
- Haltungsziele beschreiben ein „inneres Erleben“
- „hin zu“ beschreibt die Entwicklungsrichtung – die Ziele werden in der Gegenwartsform beschrieben
- „weg von“ richtet den Blick auf die Aspekte, von denen man weg will
- „spezifisch“ meint die Beschreibung von Zielen mit dem Blick auf die konkrete Situationen (z.B. Bezug auf die „problematische Ausgangssituation“)
- „allgemein“ richtet den Blick auf einen situationsübergreifenden und erweiterten Kontext
Hinweis: Die Ziele werden innerhalb der vier Hauptfelder immer zunächst „situationsspezifisch“ und anschließend „allgemein“ formuliert!
Nützliche Reflexionsfragen:
Die Felder 1 und 2 – wo will ich in meinem „inneren Erleben“ hin?
Welches „innere Erleben“ nehme ich wahr?
Welche Gedanken und Einstellungen habe ich?
Welche förderlichen Glaubenssätze sind präsent?
Welche Gefühle, Emotionen, Affekte oder Impulse verspüre ich?
Welche Bedürfnisse will ich verwirklichen?
Welche Wertvorstellungen sind aktiv?
Was ist mir wichtig und wertvoll im Leben?
Hinweis: Ein Ziel, welches auf dieser Haltungsebene („inneres Erleben“) formuliert wird, drückt eine angestrebte innere Einstellung aus – quasi ein „Motto-Ziel“. Eine Formulierung im Präsens (Gegenwartsbezug) ist besser imstande, das affektive Entscheidungssystem zu aktivieren. Es soll also bewusst auf Formulierungen wie „ich werde“, „ich will“, „ich möchte“ verzichtet werden. Zudem soll die Formulierung eine starke bildhafte Sprache verwenden. Sie kann auch poetisch, träumerisch, gefühlsbetont und sogar humorvoll sein. Solche Formulierungen sprechen das Unbewusste wesentlich besser an als nüchtern-rationale Formulierungen (aus Züricher-Ressourcenmodell/ ZRM).
Eine Aufgabe: Finde ein Bild, welches das „Motto-Ziel“ gut symbolisiert und welches bei dir gute Gefühlsimpulse auslöst!
… Mal angenommen, ich würde dich bei der Beobachtung deines Bildes beobachten … welches Gefühl würde ich bei dir wie beobachten können?
Wie sehr „strahlst“ du beim Anblick dieses Bildes?
Was macht dieses Bild mit deiner Motivation? …
Die Felder 3 und 4 – wovon will ich in meinem „inneren Erleben“ weg?
Welche Gedanken, Einstellungen, Glaubenssätze und Gefühle machen es mir schwer, mich auf das zuzubewegen, was mir wichtig ist?
Welche Bedürfnisse werden nicht gesehen? Was ist schmerzhaft?
Welche Blockaden und inneren Hindernisse bremsen mich?
Die Felder 5 und 6 – wovon will ich in meinem „äußeren Verhalten“ weg?
Was tue ich, um den ungewünschten Gefühlen, Gedanken und Glaubenssätzen aus dem Weg zu gehen bzw. diese abzumildern?
Von welchen Verhaltensweisen möchte ich mich verabschieden, weil sie nicht nützlich für mich sind?
Was sind gute bisherige Scheiterstrategien?
Die Felder 7 und 8 – wo will ich in meinem „äußeren Verhalten“ hin?
Was tue ich, um mich auf Dinge oder Menschen zuzubewegen, die mir wichtig und wertvoll sind?
Wie verhalte ich mich in Bezug auf meine (beruflichen, privaten) Tätigkeiten und Beziehungen?
Was tue ich für ein „gut gelebtes und gewolltes Leben“ – so wie ich sein möchte?
3 Kernkriterien von Zielen
• Es braucht die Formulierung von einem Annäherungsziel (und nicht ein Vermeidungsziel)
• Die Realisierbarkeit dieses Annäherungszieles muss zu hundert Prozent unter eigener Kontrolle liegen.
• Das Ziel muss durch einen deutlich beobachtbaren positiven somatischen Marker gekennzeichnet sein.
Die Kriterien der „Kühnsten, würdevollen Hoffnung“ und die Motivationsformel könnten ebenso beim „Ziele setzen“ hilfreich sein.