Toolbox
H³-Tools und Modelle für Potenzialentfaltung und Kulturwandel.
Vorbemerkung 1:
Wir sprechen gern vom H³-Modus, mit welchem wir Kulturwandel- und Potenzialentfaltungsprozesse begleiten.
Der „H³-Modus“ steht für die Integration der Aspekte, die wir mit „Hirn“, dem „Herz“ und der „Hand“ aussoziieren. In diesem Modus begleiten wir Menschen in Potenzialentfaltungs- und Kulturwandelprozessen. Damit schließen wir an klassische und neuere Formen in der Reflexion von Veränderungsprozessen an.
So hat beispielsweise der Pädagoge Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827) davon gesprochen, dass es in individuellen Erziehungsprozessen um die Einbeziehung von „Kopf“, „Herz“ und „Hand“ gehen muss, dass also Kinder gleichermaßen kognitiv, emotional und aktional zu fördern sind.
Carl Otto Scharmer baut seine gesamte Theorie U, die sich mit sozialen Transformationsprozessen und deren Gestaltung befasst, auf diese dreidimensionale Perspektive auf, die er mit den Postulaten Open Mind, Open Heart und Open Will pointiert.
Matthias Varga von Kibéd und Insa Sparrer veranschaulichen mit ihren Glaubenspolaritäten-Dreieck von Erkenntnis („Kopf“), Liebe („Herz“) und Ordnung („Hand“), dass alle personalen und sozialen Systeme letztlich von der Balancierung dieser drei Dimensionen geprägt werden und die Ausblendung von einem oder mehreren dieser Pole zu nachhaltige Schwierigkeiten führen kann. Demnach bilden „Hirn“, „Herz“ und „Hand“ einen integrativen Dreiklang.
Heiko Kleve geht auf das Zusammenspiel von Kognition, Emotion und Aktion in seinem KEA-Modell ein.
Ebenso beschreibt „Das Triadische Prinzip“ von Gabriela von Witzleben, die Beziehungen zwischen (dem handlungsorientierten) Bauch, dem Herz und dem Kopf und die darin gekoppelten Kernbedürfnisse (Bauch -> Autonomie, Herz -> Beziehung und Kopf -> Sicherheit).
Im potenzialGPS, einem zentralen Modell des Syntegrativen Ansatzes von Tom Küchler werden ebenso die Beziehungen zwischen den Glaubenssätzen (Kopf), den Potenzialen (Hand) und dem Sinn-Erleben (Herz) beschrieben.
Gleichfalls wird Gesundheit durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als ein Zustand von körperlichen, mentalen (emotionalen) und sozialen Wohlbefinden betrachtet. Der Mensch wird als ein „bio-psycho-sozio – Wesen“ betrachtet.
Aaron Antonovsky beschreibt in seinem gesundheitsfördernden Ansatz der Salutogenese ebenso drei Dimensionen, aus welchen das Kohärenzgefühl besteht: Verstehbarkeit (Kopf), Bedeutsamkeit/Sinnhaftigkeit (Herz) und Handhabbarkeit/ Machbarkeit (Hand). Darauf werden wir noch konkreter eingehen.
In einer systemtheoretischen Beobachtung (Luhmann) werden Menschen nicht als Einheit verstanden. Eher werden sie als biologisches System (körperlicher Zustand – Herz), als psychisches System (Bewusstsein – Kopf) und als soziales System (die Kommunikationen – Hand) in den Blick genommen. Diese sind sich gegenseitig Umwelten und werden selbstreferentiell wahrgenommen. Die drei Systeme arbeiten nicht voneinander unabhängig, sind aber auch nicht linear aufeinander bezogen.
Ebenso finden sich in der Personzentrierten Systemtheorie (Kriz) dazu Bezüge. Dort wird zwischen den folgenden Ebenen unterschieden: psychisch (Hirn), organismisch/ körperlich (Herz), interpersonell sowie makrosozial/ kulturell (Hand).
Auf den Hirnforscher Antonio Damasio geht das Konzept der „Somatischen Marker“ zurück. Er zeigt, dass Gefühle und Körperempfindungen wesentliche Bestandteile von Vernunft darstellen und keine „Störfaktoren“ beim Denken sind. Das menschliche Gehirn und der restliche Körper bilden einen unauflöslichen Organismus, welcher sich in Wechselwirkung mit seiner Umwelt befindet. Für Damasio sind Gefühle etwas anderes als Empfindungen. Gefühle werden erst nach einem geistigen Prozess ausgelöst. Sie sind wertend, willkürlich und sie entstehen nicht automatisch. Empfindungen dagegen sind die körperlichen Reaktionen auf bestimmte äußere und innere Gegebenheiten. Sie können als Zeuge gesehen werden, welche beobachten, was der Körper macht, während die Gedanken durch den Kopf gehen. Diese unmittelbaren körperlichen Reaktionen auf äußere Impulse werden für unsere Entscheidungsprozesse benötigt.
Luc Ciompi schreibt (zum Thema der Emotionen aus der systemischen Perspektive) u.a.: „Gleichzeitig erlebte Emotionen, Kognitionen und Verhaltensweisen werden im Gedächtnis als integrierte Fühl-Denk-Verhaltensprogramme (FDV- Programme) gespeichert, die das künftige Verhalten in ähnlichen Situationen bestimmen. FDV-Programme unterschiedlichster Größenordnung sind die grundlegenden “Bausteine der Psyche”. Aus dem Gesamt aller FDV-Programme ergeben sich persönlichkeits-, gruppen- und kulturspezifische affektiv-kognitive Eigenwelten. Sowohl einzelne FDV-Programme wie umfassende affektiv-kognitive Eigenwelten entsprechen typischen Systemen im systemtheoretischen Sinn, deren Gleichgewicht (Homöostase) oder Veränderung (Morphogenese) durch eine Vielzahl von positiven und negativen Rückkoppelungsmechanismen geregelt werden.“
Vorbemerkung 2:
Sei kein Tooligan! Unsere Tools funktionieren nur mit einer humanistischen, systemisch(er)en und lösungsorientierten Grundhaltung
Grundlage unserer Haltung ist neben einem systemisch-lösungsorientierten Verständnis ein Menschenbild, welches der humanistischen Psychologie entstammt (z.B. Maslow, Satir, Rogers, Huxleys).
Ein humanistisches Menschenbild besagt; dass jeder Mensch das gleiche Recht auf Freiheit hat, das Leben und alle Entscheidungen die dieses Leben beeinflussen, selbst bestimmen zu können. Es geht weiter davon aus, dass der Mensch einzigartig und von Grund auf gut ist. Wesentliche Elemente dieser Haltung sind: Wertschätzung, Respekt, Akzeptanz, Echtheit, Transparenz und die Gewissheit, dass die Menschen vielfältige Ressourcen in sich tragen.
Demnach fördern wir vor allem Selbstorganisation-, Selbstaktivierungs- und Selbstheilungsprozesse. Dabei gehen wir potentialorientiert sowohl mit uns als auch mit unserer Kundschaft um. Um in eine solche Haltung zu kommen, sind einige Vorannahmen und stärkende Glaubenssätze hilfreich, z.B.:
- Interveniere nur so wenig wie nötig.
- Stärke die Selbstwirksamkeit der kundigen Menschen (konsequentes „Empowerment“ und „Hilfe zur Selbsthilfe“).
- Orientiere dich an den lösungsfokussierten Grundannahmen: Finde heraus, was die Menschen wollen: Wenn etwas nicht kaputt ist, dann repariere es auch nicht. Wenn du weißt, was funktioniert, mach‘ mehr davon. Wenn etwas nicht funktioniert, dann hör‘ auf damit und mach‘ etwas ander(e)s.
- Orientiere dich an den wichtigen Wirksamkeitsfaktoren (siehe Bild)
- Orientiere dich an den generischen Prinzipien – die systemisch(er)e Hand
- Orientierte dich an den vier wesentlichen Fokussierungen – das Veränderungsquadrat
Die vier Wirkfaktoren von erfolgreicher (beraterischer) Kommunikation [nach Hubble, Duncan, Miller (Eds), The Heart and Soul of Change] sind:
- 40% Ressourcen der kundigen Menschen (außerberaterische Ereignisse)
- 30% (beraterische) Beziehung (Vertrauen, Wertschätzung, Empathie)
- 15% Erwartungseffekte, ressourcenvolle Vorannahmen, Hoffnung (Placebo)
- 15% Methodik, Tools
Die Toolbox für Kulturwandel und Potenzialentfaltung
Kulturwandel und die VUKA-Welt
Der Blick auf die Organisationen
Rollen und Funktionen von Führung
Modelle für die Gestaltung von Veränderungsprozessen
Meta-Ziele – Der Orientierungsrahmen für Zielsetzungen und die Zielmatrix
Motivation – Einflussfaktoren für ein zielgerichtetes Handeln
Weitere Tools
Auftragsolympiade – Auftragsklärung und reflexive Kooperation
Hexagon der Ambivalenz – ein Reflexionsinstrument für Ambivalenzen
Success Fotoshooting – Fotos in der Beratung nutzen
Das Lösungshaus – Selbstreflexion/ Vorbereitung und Visualisierung von Beratungsprozessen
Stressmanagement (Reflexion und Veränderung von Glaubenssätzen)
Stressverstaerkermischpult – eigene Antreiber reflektieren
Verflüssigung der Irrationalität – hinderliche Glaubenssätze in Erlaubnissätz wandeln
Die G.R.I.N.C.H.-Methode – für eine entspannte Weihnachtszeit
Diese folgen bald:
10scales4life – Reflexion der „Top 10 der gesundheitsrelevanten Faktoren“
Pippi-Strategie – Arbeit mit zwei wichtigen Grundbedürfnissen
Konzepte / Vorträge
HIRNgeküsst – Die Veränderung von inneren Bildern, Mindsets und Glaubenssätzen in Selbstmanagement, Beratung und friedensstiftender Kommunikation von Tom Küchler >>>
SLOMO-KONZEPT / SLOMO-COACHING / SLOMO-LEADING – Salutogenetisch, lösungsorientiert und motivierend Veränderungen begleiten“ von Tom Küchler >>>
WOWAHA-STRATEGIE – friedensstiftende und gewaltfreie Kommunikation“ von Marco Helmert und Tom Küchler >>>
GESUNDHEITSSTERN – Konzept von Tom Küchler zur Stressprävention und Gesundheitsförderung >>>
Vortrag von Tom Küchler zur 26. Fachtagung am 25./26. April 2024 „Gelebte Würde – Impulse für ein gelingendes Miteinander“ der Fachschule für Sozialwesen in Mosbach: „Was wir von Annika und Pippi zum Thema Würde lernen können?!“