Kontext-Tetragon
Eine Reflexionsmatrix von potenzialentfaltung.org zur Kontextklärung von Organisationen
Das erste Tetragon fokussiert auf einen „ersten Blick“, um das „große Ganze“ zu betrachten. Mit dem „zweiten Blick“ zoomen wir in die konkreten Ebenen einer Organisation.
Wofür ist Kontextklärung nützlich?
- Verhalten ergibt immer erst im Kontext einen Sinn.
- Hinter Verhaltensweisen stecken „positive Absichten“.
- Muster können aus der Distanz bzw. beim Blick über den Tellerrand sichtbar werden
- die Ressourcen- und Zielklärung kann damit unterstützt werden
Reflexion im ersten Blick
Gesellschaft/ Umwelt:
- Wie ist die gesellschaftliche Lage?
- Welche Dynamiken, Herausforderungen und Trends sind sichtbar?
- Welche ökologischen Herausforderungen sind zu bewältigen?
- Wie sieht sich die Organisation im gesellschaftlichen Kontext?
- …
Markt
- Welche aktuellen Marktbedingungen sind für die Organisation relevant?
- Wie ist die Marktposition der Organisation?
- Wie ist die Situation der Mitbewerber?
- Welche Produkte laufen gut? Welche Produkte werden gebraucht?
- …
Menschen
- Welche Rolle spielen Menschen in der Organisation und im Umfeld?
- Wie gesund, aktiv und produktiv zeigen sich die Menschen?
- Wie ist das Betriebsklima?
- Wie wird die Arbeitgeber-Fürsorgepflicht in der Organisation ausgefüllt?
- Welche Stakeholder gibt es?
- Welche Menschen gehören zum Kundensystem?
- …
Unternehmensziele und -werte
- Was ist das für ein Unternehmen?
- Was ist das Leitbild (Sinn- und Zweckbestimmung)?
- Was sind die zentralen Werte der Organisation?
- Was sind die langfristigen (sowie mittel- und kurzfristigen) Ziele?
- Wie werden diese durch die Menschen gelebt und umgesetzt?
- …
Reflexion im zweiten Blick
Hier unterscheiden wir in der sichtbaren und unsichtbaren Ebene einer Organisation sowie auf individuelle und kollektivistische Dimensionen.
Dieses Schema geht auf Ken Wilber’s „Quadrantenmodell der integralen Theorie“ zurück.
Die individuelle Ebene Perspektive:
Unsichtbar:
- Welche Werte und Einstellungen haben die Menschen?
- Wie steht es um die emotionalen Innenwelten und Bedürfnisse der Menschen?
- Auf welche Erfahrungen könne die Menschen zurückgreifen?
Sichtbar:
- Welche Fähigkeiten und Potenziale können bei den Menschen beobachtet werden?
- Welches Wissen kann abgerufen werden?
- Welche Verhaltensweisen werden gezeigt?
Die kollektive Perspektive:
Unsichtbar:
- Welche Leitvorstellungen werden gelebt?
- Welche gemeinsamen Sinn- und Bedeutungsgebungen gibt es?
- Welche Unternehmenskultur und Werte werden „gefühlt“?
- Welche „Grundbedürfnisse“ werden wahrgenommen?
Sichtbar:
- Welche Strukturen gibt es?
- Welche Informationsflüsse gibt es?
Welche Abläufe und Prozesse und Regeln werden gelebt? - Wie werden die Funktionen Führung, Management, Zielfindung, Entscheidungsfindung, Konfliktlösung etc. definiert und gelebt?